Solarlight

Elektrizität verbessert

die Lebensqualität und bietet Entwicklungsmöglichkeiten.

Solarlight

Stromversorgung durch Sonne

Im Sommer 2017 sind wir auf ein Projekt des Kasseler Vereins Baobab e.V. aufmerksam geworden, das wir inzwischen gemeinsam umsetzen. Dabei geht es um die Nutzung von erneuerbaren Energien in ländlichen Bereichen Kameruns. Aktuell sind vor allem diese Gebiete unzureichend mit Elektrizität versorgt, nur 14% der ländlichen Bevölkerung haben Zugang zur Stromversorgung (BMWi 2016). In Zusammenarbeit mit Baobab e.V. möchten wir den betroffenen Dorfbewohnern die Möglichkeit geben, ihre Lebensqualität und ihre Entwicklungsmöglichkeiten durch Solarlampen zu verbessern. Dabei verwenden wir Lampen und Panels des Unternehmens Villageboom GmbH aus Münster.

Gestartet sind wir im Januar 2018 im Ort Kouoptamo. Unter dem Projektnamen „Solarlight-Villageboom“ sollen dort vor allem Frauen und Frauengruppen dazu ermutigt werden, das Solarkit auszuprobieren und in ihrer Umgebung einzusetzen. Frauen wurden insbesondere aufgrund ihrer Spargruppen ausgewählt. In solchen Gruppen versammeln sich Frauen, die ihre finanziellen Erträge teilweise gemeinsam sparen und für gesellschaftliche Anschaffungen ausgeben. Sie tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaftssystemen und gesellschaftsrelevanten Strukturen bei.

Im nächsten Schritt haben wir das Projekt in Leng-Tombo und einigen umliegenden Dörfern fortgesetzt. Dort ist Sebastien Mani Pfarrer, so dass wir dort die Gemeindestrukturen nutzen konnten. Im April 2019 ist ein Projektmitarbeiter aus Kouoptamo nach Leng-Tombo gereist, um das Projekt gemeinsam mit Sebastien zu starten.

Übergabe eines Lampensets

Übergabe eines Lampensets

Lampenset

Das Lampenset von Villageboom

Vorführung

Vorführung und Schulung

Licht ins Dunkel bringen

Kann man sich das vorstellen, einen Alltag ohne Licht? Sobald die Sonne in Kamerun untergeht (ca. 18.30 Uhr), wird es dunkel in den Dörfern. Und zwar richtig dunkel! Die Zeit bis zum Schlafen gehen kann nicht mehr sinnvoll genutzt werden. Es gibt keinen Lichtschalter, den man anschalten kann. Alternativ greifen die Leute auf Petroleumlampen zurück. Die sind aber nicht sehr hell. Unfälle sind nicht ausgeschlossen und auch die Nachhaltigkeit und Effizienz ist bedenklich. Das gleiche gilt für Benzin-betriebene Generatoren, die sich einige wenige leisten können. An dieser Stelle setzen wir an. Durch das Projekt wollen wir zum einen mehr Sicherheit schaffen. Vor allem aber schaffen wir die Möglichkeit, den Abend besser zu nutzen: für produktive Tätigkeiten wie Handarbeiten, für Hausaufgaben und so weiter.

Das Projekt wird in zwei Stufen realisiert, indem neben den Lampen zunächst kleinere Solarpanels gegen den halben Ausgabepreis ausgehändigt werden. Wenn die Gruppen die zweite Hälfte des Preises angespart haben, wird das kleine Panel gegen ein größeres und noch besser nutzbares ausgetauscht. So schaffen wir Anreize, um den Kaufpreis Stück für Stück anzusparen.

Unterm Strich

Wir haben einen Ausgabepreis in erschwinglicher Höhe festgelegt, der die Kosten für Lampe und Panel nur zum Teil deckt. Als Verein tragen wir den Rest. Durch die Möglichkeit Solarenergie als Stromquelle einzusetzen, beteiligen wir uns nachhaltig an dem Ausbau einer Infrastruktur im ländlichen Raum. Die Solarpanels sorgen für Sicherheit im Alltag und schaffen Entwicklungsmöglichkeiten.

Im Januar 2018 waren wir in Kouoptamo vor Ort, um das Projekt und die Produkte vorzustellen. Die Panels wurden begutachtet und das Projekt unter Leitung der lokalen Frauengruppe gestartet. Nach erfolgreichem Verlauf haben wir das Konzept ab April 2019 in Lengtombo, der Gemeinde von Sebastien Mani, umgesetzt. Die Resonanz war riesengroß: wir werden weitere Mengen an Solarkits nach Kamerun senden, um das Projekt dort auszuweiten.

Sehr positive Erfahrungen

Inzwischen sind die Erfahrungen mit den Panels und den Lampen sehr positiv: sie werden täglich genutzt und von den Leuten als große Erleichterung bezeichnet. Und die Nachfrage nach weiteren Lampensets ist groß: viele Familien, die bisher noch keine Lampen erhalten konnten, fragen immer wieder nach.

Deshalb haben wir 2020 in einer dritten Phase weitere Lampen beschafft und nach Kamerun geschickt. Im April 2020 konnten Dorfbewohner in Lengtombo weitere 150 Lampen und Panels entgegennehmen. Und so Licht in die eigenen Häuser bringen.